Dem Himmel so nah

Dem Himmel so nah – Staernwarte Gersbach

Wer seit der Jahreswende die Barock-Schanze besuchte, konnte in ihrer unmittelbaren Umgebung ein neues Gebäude vorfinden, die zukünftige „Staernwarte Gersbach“: keine klassische Kuppelsternwarte, sondern eine unauffällige Holzhütte aus Lerchenholz, bei der das Dach auf Rollen für den wunderbaren Gersbacher Nachthimmel geöffnet werden kann. Ein neues Juwel und Alleinstellungsmerkmal für Gerisbac! Denn weit und breit gibt es im Südschwarzwald kein zweites Observatorium, welches den faszinierenden Blick auf den Mond, die Ringe des Saturns oder auch die Andromedagalaxie durch Teleskope ermöglicht.

Initiator der Sternwarte ist das Schülerforschungszentrum phaenovum  (www.phaenovum.de) aus Lörrach. Dieser seit 14 Jahren bestehende gemeinnützige Verein möchte mit einem Sternwartenprojekt das Interesse von Kindern und Jugendlichen an der Astronomie – insbesondere der praktischen Himmelsbeobachtung – fördern. Finanziert wird das Projekt durch Stiftungen, Spenden vieler regionaler Unternehmen und privater Sponsoren.

Die Realisierung der aus zwei Räumen bestehenden Vereinssternwarte gelang in Rekordzeit. Nachdem im Frühjahr 2019 die Zustimmung des Ortschafts- und Schopfheimer Gemeinderats vorlagen, erfolgte auf dem vom Verein gepachteten Gelände Anfang November die Errichtung des 36 qm großen Rohbaus der Rolldachhütte durch die Firma Teleskop-Schutzbauten. Mit vielen Helfern wurde dann im vergangenen Winter in Eigenleistung der Innenausbau realisiert. Für März 2020 war die Montage der Teleskope vorgesehen. Ein 17-Zoll-Spiegel- und ein 140 mm-Linsenteleskop (inkl. Möglichkeit zur Sonnenbeobachtung!) gehören zur hervorragenden technischen Ausstattung der Sternwarte. Im Mai sollte dann die feierliche Eröffnung in der Schanze erfolgen. Doch der Covid-19-Virus warf diesen Plan vorerst aus seiner Umlaufbahn. Geduld ist nun angesagt. Als neuer Eröffnungszeitraum ist der Herbst 2020 anvisiert. Momentan erfolgen auf der Scherentann die Außenarbeiten. Unter anderem werden dabei auch drei Kiesplattformen mit Stromanschluss angelegt, sodass an Öffentlichkeitstagen mobile Teleskope zur Beobachtung des Sternenhimmels genutzt werden können.

Wie soll nun die Vereinssternwarte genutzt werden? Hauptsächlich für Schülerprojektarbeiten mit astrophysikalischen Fragenstellungen. Dazu werden kleine Schülergruppen (max. 3 Schüler) inkl. eines begleitenden Lehrers in wenigen Nächten  pro Jahr das Observatorium für hochauflösende Astrofotografie, aber auch für spektroskopische Sternuntersuchungen nutzen. Für die Gersbacher Bürger wird die „staernwarte“ an mindestens fünf Terminen pro Jahr ihre Himmelszelt-Türen öffnen. Bei besonderen astronomischen Ereignissen werden dann Führungen angeboten, öffentliche Beobachtungen veranstaltet, der jährliche Tag der Astronomie organisiert und auch für die zunehmende Lichtverschmutzung sensibilisiert. Wenn Sie nun Lust haben, in dem „Staernguckerteam“ mitzuhelfen, dann melden Sie sich bei Hermann Klein, Telefon 07621/165117 beziehungsweise per Mail unter kleinphaenovum.de. Auch über spontane abendliche Besuche auf der „staernwarte“, um einen gemeinsamen Blick auf die Wunder des Universums zu richten, freuen wir uns jederzeit. Aber Achtung: packt einem der Astrovirus, kommt man nicht mehr davon los.  Da hilft auch keine Schutzmaske!

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