Donnerkrachend in die Mondfinsternis 2022

Etwa 20 Frühaufsteher haben am Montagmorgen vor der staernwarte Gersbach eine Mondfinsternis verfolgt. Noch wenige Stunden zuvor war über Gersbach ein Gewitter mit viel Regen niedergegangen. Nur unerschütterliche Optimisten glaubten um Mitternacht noch an astronomisches Wetterglück. Manch zuversichtlicher Himmelsgucker war jedoch bereits am Abend zuvor an der Schanze angekommen, darunter auch der Gersbacher Ortsvorsteher Andreas Falk.  Etliche Jugendliche des Schülerforschungszentrums Lörrach waren um drei Uhr von Lörrach zur staernwarte aufgebrochen. Dort gab es bei dem ersten öffentlichen Termin Kaffee und Kuchen sowie einen strahlenden Vollmond.

Da dieser aufgrund seiner horizontnahen Lage nicht mit den festinstallierten Teleskopen des Observatoriums beobachtet werden konnte, waren vor der Rolldachhütte sechs mobile Teleskope aufgebaut. Kurz vor 4:30 Uhr war es dann soweit. Der Mond trat in den Schatten der Erde ein. Stück für Stück schob er sich in den nächsten Minuten weiter in das Dunkle unseres Heimatplanten hinein.  Wie das Ganze aussah, zeigen die Bilder von Herbert Weniger, Hermann Klein und Aaron Hohenfeld. Der Mond war eindeutig mehr als nur angeknabbert! Leider verschwand der Erdtrabant noch vor Eintritt in die Totalitätsphase gegen 5:10 Uhr bei bereits einsetzender Dämmerung hinter einer Wolkenwand nahe der Hohen Möhr. Der vom Erdschatten bedeckte Mond konnte sich so nicht in seinem typischen rötlichen Blutmond-Gewand zeigen.

In Gersbach wird es erst in der Nacht vom 7. auf den 8. September 2025 die nächste Mondfinsternis geben. Dann kann man hoffentlich in der staernwarte ganze 82 Minuten den Blutmond sehen. Wer nicht solange auf eine Finsternis warten möchte, kann am 25. Oktober 2022 zur Mittagszeit zur staernwarte Gersbach kommen. Dann wird der Mond gegen 13 Uhr die Sonne verfinstern.