Jupiter ganz nahe
Erster Astronomieferienkurs in den “staernwarten” – Teilnehmerbericht von Sakia Lange
Im Astronomie-Kurs, der in den Sommerferien am 17.8., 20.8. und 21.8.2020 stattfand und von Herrn Gohn, sowie Herrn Klein vom Schülerforschungszentrum phænovum geleitet wurde, lernten wir viel über den Nachthimmel und wie man ihn beobachten kann. Am ersten Tag beschäftigten wir uns intensiv mit Teleskopen (sog. Schmidt-Cassegrain-Teleskope 8 Zoll auf AVX-Montierungen, davon gab es gleich fünf Exemplare) und lernten wie man sie zusammenbaut und mit ihnen den Nachthimmel erkunden kann. Zudem machten wir uns mit der App “Stellarium” vertraut und trugen interessante Informationen zu den acht Planeten aus unserem Sonnensystem zusammen. Am Abend konnten wir dann live auf dem Sportplatz des HTGs erste Himmelsobjekte mit den Teleskopen beobachten. Allerdings bereitete ein herannahendes Gewitter dem Sterneschauen ein jähes Ende.
Am Donnerstag hatten wir erstmals die Gelegenheit, zu der erst kürzlich fertiggestellten „Staernwarte Gersbach“ zu fahren. Dort haben wir mit unseren gesammelten Informationen zu den Planeten ein eigenes Sonnensystem in passenden Maßstab gebaut. So bekamen wir ein Gefühl, wie groß unser Sonnensystem und die dazugehörigen Planeten im Vergleich wirklich sind. Nebenbei berichteten Herr Gohn und Herr Klein uns noch spannende Fakten zu allen möglichen Bereichen aus unserem Sonnensystem und darüber hinaus. Wussten Sie zum Beispiel, dass der Neptun allein durch eine Berechnung entdeckt wurde oder dass die Venus einen extrem hohen Treibhauseffekt hat? Nach dieser Veranschaulichung erzählte uns Herr Gohn noch etwas zu dem Mittelpunkt unseres Sonnensystems, der Sonne.
Herr Klein zeigte uns, wie eine Spiegelreflexkamera funktioniert, da wir in der Nacht Aufnahmen vom Sternenhimmel machen wollten. Währenddessen stellte Herr Gohn das große Teleskop der Sternwarte so ein, dass wir uns einen Teil der Sonne sowohl im sog. Weisslicht, als auch im H-Alpha-Licht anschauen konnten. Anschließend bekamen wir den Auftrag, zum genaueren Kennenlernen der Spiegelreflexkameras, die Sternwarte zu fotografieren. Als es langsam dunkler wurde, bauten wir die aus Lörrach mitgebrachten fünf Teleskope auf und stellten die Kameras etwas abseits so hin, dass sie alleine alle paar Sekunden ein Bild vom Nachthimmel machten.
Wie am Montag verging auch am Donnerstag die Zeit viel zu schnell! Am Freitag trafen wir uns erst später und führen gleich wieder hoch nach Gersbach zur Sternwarte. Dort werteten wir die Bilder aus, die wir in der Nacht von den Sternen gemacht hatten und erhielten so wunderschöne Sternstrichspuraufnahmen. Danach bauten wir unsere mobilen Teleskope vor der Sternwarte auf und warteten auf die Dunkelheit. Leider war es am letzten Abend etwas wolkig, sodass wir kein richtiges „Sternenglück“ hatten. Dennoch konnten wir durch das große Teleskop in der Sternwarte sowohl Jupiter als auch den „Herrn der Ringe“ sehen, ebenso eine Reihe von anderen Himmelsobjekten, wie u.a. mehrere Kugelsternhaufen und Doppelsterne, darunter den wunderschönen „Albireo“.. Wie auch an den Tagen zuvor verging auch in der „Staernwarte Gersbach“ die Zeit viel zu schnell. Ich glaube, ich spreche im Namen aller Kursteilnehmer, dass die drei Tage ein unvergessliches Erlebnis waren und wir viel über unser Universum dazu gelernt haben.
Saskia Lange, 25.8.2020