EM-Finale? Sieg für die staernwarte Gersbach
Am 12. Juli um 15 Uhr ging es los: Unsere Klasse (9e des HTG’s ) versammelte sich an der Schule in Lörrach und wurden dann mit Privat-PKWs zur Staernwarte Gersbach gefahren.
Auf den beinahe 1000 Höhenmetern angekommen, haben wir das Gepäck in der Sternwarte verstaut und sind dann etwas mehr als eine Stunde zu zwei nahegelegenen Sternwarten nach Schwarzenbach gelaufen.
Dort angekommen wartete Herr Weniger schon auf uns, der eine kleine Führung vorbereitet hatte. So erfuhren wir, dass die eine Sternwarte 1961 von zwei Hobbyastronomen fast vollständig selbst gebaut wurde und durften einen Blick in den kleinen Raum mit der Kuppel werfen. Beeindruckend war vor allem, wie gut die kleine Privatsternwarte noch in Schuss war. Direkt neben der Privatsternwarte befand sich eine deutlich neuere Rolldachhütte mit Teleskopen. Etappenweise durften wir hier die Sonne durch einen Sonnenfilter und mit einem H-Alpha-Sonnenteleskop beobachten. Einige von uns konnten sogar einen Sonnenfleck und mehrere Protuberanzen als matt leuchtende Bögen an der Sonnenoberfläche sehen.
Da bei vielen schon die Mägen anfingen zu knurren, machten wir uns wieder auf den Rückweg. An der Staernwarte Gersbach angekommen wurde der Grill angeschmissen und die ersten Würstchen wurden gegrillt. Während es langsam zu dämmern anfing, spielten die einen Fußball am nahegelegenen Fußballplatz, während die anderen die zwei Schmidt-Cassegrain Spiegelteleskope vor der Staernwarte aufbauten. Nachdem die Teleskope richtig justiert waren, fing ein Wettbewerb darüber an, wer wohl den ersten Stern entdecken würde. Der erst gesehene Stern war Regulus, der ziemlich genau im Westen stand. Nach und nach kamen jedoch auch immer mehr Sterne zum Vorschein und die ersten Sternbilder konnten identifiziert werden. Während wir immer mehr Sterne sehen konnten, wurde es auch immer kälter und die Ersten gingen in die Staernwarte um sich aufzuwärmen und das EM-Finale zu gucken. Dafür wurde es nachher deutlich schwerer sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen und die Milchstraße zu erkennen, die sich wie ein Band über den Himmel zog. Draußen wurde deshalb von nun an nur noch mit Rotlichtlampen gearbeitet.
Das Wetter hielt glücklicherweise stand und es gab kaum Wolken, worüber wir uns sehr freuten. Das einzig ärgerliche war die Kälte – die Meisten wünschten sich sie hätten zuhause eine weitere Schicht warme Sachen eingepackt, oder zumindest ein Paar Handschuhe mitgenommen – also mussten wir uns mit Hampelmännern warm halten.
Kurz nach Mitternacht fingen wir an, die Planeten Jupiter und Saturn mit den Schmidt-Cassegrain Teleskopen zu visieren. Wir konnten sowohl die Galileischen Monde von Jupiter, als auch die Ringe des Saturns in sehen. Auch die verschiedenen atmosphärischen Schichten der Gasriesen waren erkennbar. Nachdem jeder einmal durch das Okular geguckt hatte wurden nun auch noch andere Himmelsobjekte angeguckt. Unter anderem waren das der Sternhaufen M13 und das Doppelsternsystem von Mizar im Sternbild „Großer Bär“.
Um halb 3 kamen dann die ersten Eltern, um uns wieder nach Hause zu fahren. Eine kleine Führung in der Staernwarte konnten sie sich dabei natürlich nicht entgehen lassen. Um ca. 3 Uhr bauten wir die Spiegelteleskope ab, verteilten uns alle in die Autos und ließen uns – halb schlafend – nach Hause fahren.
Es war ein lustiger, anstrengender und auch lehrreicher Tag (oder eher Nacht) und so wurde der 12-stündige Klassenausflug ein Erfolg für alle.
So gab es an diesem Tag des EM-Finale nicht nur einen Sieg für Italien, sondern auch für die staernwarte Gersbach, durch die Premiere des ersten Klassenausflugs an diesen wunderbaren Standort.
Ein Großer Dank gilt Herrn Gohn, der den Ausflug organisierte, sowie Herrn Kornjak und Frau Fuchs, die uns begleiteten. Außerdem danken wir Herrn Weniger für die Führung und allen Eltern, die durch ihre Fahrt zur Sternwarte diesen Ausflug erst ermöglicht haben.
Verfasst von Annalotta Hipp